Alles war für ein spannendes und enges Landesklassederby beider Hoyerswerdaer Teams angerichtet; die lautstarken Fangruppen von Kaupa und Blau – Weiß waren bereit und in toller Erwartung, aber was dann passierte, übertraf wohl die kühnsten Voraussagen;
Die Blau – Weißen „Gäste“ begannen nämlich, wie die Feuerwehr und fast fehlerfrei ( 4:1 ). Die Kaupa – Männer konnten, fast ein bisschen geschockt, nur reagieren, statt zu agieren und das war der Beginn vom Ende für die Parkettbesitzer. Andrè Lemke spielte jeden Ball nahezu punktgenau, David Reining verwertete bis auf ein, zwei Bälle jeden dieser Pässe und dann war da noch Routinier Sven Steinhäuser, der sogar noch Teamchef Alexander Philipp vertreten musste, und dieser Steinhäuser machte alles richtig, was überhaupt richtig zu machen geht. Über die Stationen 9:5, 16:13 und 20:16 nahm der erste Satz seinen Lauf und Kaupa machte jede Menge Fehler und begann mit seinem Sparrings – Dasein in diesem Derby. Nach 25 Minuten war der erste Durchgang Geschichte, obwohl Tommy Hilse schon als Totalausfall bezeichnet werden musste ( ausnahmsweise ? ) und Kapitän Steven Wildt auch nicht so richtig zum Zuge kam. Aber das sollte sich ändern. Und was war mit dem Gastgeber ? Sven Besser war noch einer der besten, aber Stefan Koch, Ralf Rosenau und vor allem Spielertrainer Martin Heinrich haderten oft mit den eigenen Fähig – und Fertigkeiten. Ganz anders die Volleyballfreunde: beweglich, sicher in der Annahme und überaus effizient im Abschluss; so kann man eigentlich nicht verlieren ! Der zweite Abschnitt begann mit 3:1, 6:1 und 8:2 für BW. Spätestens jetzt musste man um die Gastgeber fürchten, denn sie wurden immer wieder schwindelig gespielt und hatten nicht die Spur einer Chance; wer hätte das vorher gedacht ? Sven Steinhäuser nahm sich verdient aus dem Spiel ( Sebastian Ullmann kam für ihn ) und jetzt wurde auch Tommy Hilse mit einigen spektakulären Aktionen immer besser. Nach einem 20:14 zog ein wenig der Schlendrian in das Gästespiel ein, aber alle Zuschauer hatten zu keinem Zeitpunkt den Anschein, als würde etwas anders passieren, als ein Blau – Weiß – Sieg. Wiederum waren es 25 Minuten und es stand 2:0 für das Philipp – Team ( 25:20 ). Zu Beginn des 3. Satzes gab es so etwas wie die beste Phase der Kaupa – Männer, denn sie gerieten nicht in Rückstand ( 1:1, 2:2, 4:4 ) und das mussten sie an diesem Tag schon als Erfolg bezeichnen. Doch dann zogen die Blau – Weißen bis zum 11:4 und gar 20:7 davon. Bei Kaupa kam nun Kapitän Frank Nakonz für Sven Besser und Ralf Rosenau ging schon zu Satzbeginn auf die Zuspielposition ( wie schon in den siegreichen Partien zuvor ), bevor Marcel Scholz auch noch Martin Heinrich ersetzte. Aber es half alles nichts, denn nach einer etwas schlampigen Phase der Gäste ( von 23:11 auf 24:18 ) warteten sie nur auf den einen Kaupa – Fehler, der dann nach erneut 25 Minuten zum 25:18 auch prompt kam. Nach nur einer reichlichen Stunde sah das Stadtderby einen mehr klaren 3:0 – Sieger und die Fans fragten sich schon, wie lange das Kaupa – Team noch in dieser Besetzung bestehen will, denn Routinier Frank Nakonz mit viel Erfahrung und Verdiensten für den Kaupa – Verein wird es allein nicht mehr richten können und der immer noch nicht einsatzbereiten Ronny Friedrich und Philipp Babst fehlen an allen Ecken und Enden. Die Volleyballfreunde hingegen können auch ohne ihren Trainer siegen und bleiben dem Spitzenreiter auf den Fersen, wenn auch mit einigem Abstand. Kaupa allerdings gab nie auf, zeigte sich im zweiten Match des Tages gut erholt und erzielte gegen den schwachen Sachsenligaabsteiger MSV Bautzen mit 3:2 ( -19; 24; 22; -19; 13 ) einen mehr als wichtigen Sieg. Diesmal blieb Ralf Rosenau auf Zuspiel, Marcel Scholz belebte das Spiel von außen und Martin Heinrich machte das, was er am besten kann, nämlich das Spiel von außerhalb coachen.
VFBW spielte mit: Andre Lemke, Markus Zillich, Steven Wildt, David Reining, Sebastian Ullmann, Tommy Hilse, Sven Steinhäuser.
Kaupa spielte mit: Sebastian Mieth, Robert Kasper, Stefan Kock, Sven Besser, Martin Heinrich, Ralf Rosenau, Frank Nakonz, Marcel Scholz