Nachdem die Mädchen der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda Mitte Januar das Ticket für die Finalrunde der sächsischen Jugendliga U14 gebucht hatten, erfolgte vergangenes Wochenende der nächste Paukenschlag. Die 12- und 13-jährigen Volleyballerinnen sicherten sich mit Platz 2 bei den Bezirksmeisterschaften Ostsachsen die Teilnahme an den im März stattfindenden Sachsenmeisterschaften in Dresden. Dabei begann der Spieltag mit einer Hiobsbotschaft. Eine der Leistungsträgerinnen und zugleich Geburtstagskind an diesem Tage sah sich aus gesundheitlichen Gründen kurz vor Beginn des 1. Spieles nicht mehr in der Lage, am Turnier teil zunehmen; vielleicht war die Aufregung doch zu groß. Der Schock musste schnell verdaut werden, da es gleich im ersten Vorrundenspiel gegen die Ausnahmemannschaft aus Weißwasser ging. „Eine Mannschaft ist nur so stark wie ihre Ergänzungsspieler es sind“ – dieses Sprichwort sollte zum Motto des Tages werden. Für die ausgefallene Spielerin sprangen abwechselnd Amelie Ringmann und Ronja Schuldt ein und machten ihre Sache sehr solide. Im ersten Satz gegen die Schumacher-Truppe lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf an Kopf-Rennen, welches jedoch abrupt beim Spielstand von 12:12 endete. Gerade mal 14 Punkte konnten die Hoyerswerdschen in diesem Satz einsammeln. Ihre Ausnahmestellung im ostsächsischen Raum zementierten die Weißwasseraner im 2. Satz. Nicht einmal 10 Punkte konnten die Blau-Weißen erringen. Im zweiten Vorrundenduell stießen die Blau – Weißen auf die 2. Vertretung der Bautzener Mädels. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, wobei der 2:0-Sieg zu keiner Zeit gefährdet war. Damit war das Halbfinale gegen den Staffelersten der anderen 3-er Gruppe, der 1. Vertretung des MSV Bautzen, perfekt. Was die wieder zahlreich mitgereisten Eltern und auch der Trainer im Halbfinale erlebten, war tolle Werbung für den Volleyballsport schlechthin. Dieses Spiel wird wohl lange im Kopf aller Beteiligten bleiben, war es doch das bisher beste und emotionalste Spiel der U14-Mannschaft in dieser Saison. Der Gastgeber aus Bautzen und die Blau-Weißen schenkten sich nichts, mit dem Wissen, dass der Gewinner dann schon für die Sachsenmeisterschaften qualifiziert ist. Beide Seiten zelebrierten Einsatzfreude und Laufbereitschaft, indem verbissen um jeden Ball gekämpft wurde. Mit 26:24 entschieden die Hoyerswerdaer Mädchen den 1. Nervenkrimi-Satz für sich. Mit diesem mental so wichtigen Satzgewinn wollte man den 2. Satz ebenso erfolgreich gestalten. Die Gastgeber, mit einem starken Fanblock im Hintergrund, hatten jedoch dagegen etwas einzuwenden. Mit aller Kraft stemmten sie sich gegen den erneuten Satzverlust und behielten am Ende mit 25:20 die Oberhand. Und spätestens jetzt hielt es kein Elternteil mehr auf den Plätzen. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen mobilisierten sie die letzten Kräfte bei den Mädels und hatten damit Erfolg. Nach dem 15:11 Satzgewinn im Tiebreak lagen sich die Spielerinnen in den Armen und umjubelten die Sachsenmeisterschaftsteilnahme. Das andere Halbfinale konnten die Weißwasseranerinnen erfolgreich gegen Herrnhut gestalten, so dass es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen beider Mannschaften kam. Mit einem hochklassigen Finale hatte die Begegnung jedoch nichts zu tun. Die Blau-Weißen waren durch das anstrengende Halbfinale und die bereits sichere Quali zur Sachsenmeisterschaft mit „Körper und Geist“ nicht mehr bei der Sache. Das Spiel plätscherte so dahin und Weißwasser agierte weiterhin überlegen in allen Belangen. Für die Hoyerswerdschen musste dann auch noch Anna Zeiler verletzungsbedingt pausieren, so dass beide Sätzen wiederrum sehr deutlich verloren gingen. Mit dieser Qualität haben die Weißwasser-Mädels ein gehöriges Wort beim Kampf um den Sachsenmeister-Titel mitzureden. Die erstmalig in der U14- Mannschaft eingesetzte Spielerin Aimee Jablonsky kam in allen Partien zu Kurzeinsätzen, um so in die Mannschaft reinzuwachsen und weiter Spielpraxis zu sammeln. Die Niederlage tat der großen Freude über das Weiterkommen jedoch keinen Abbruch. Und so heißt es bis zu den beiden Saisonhöhepunkten im März weiter am Feinschliff zu arbeiten.
Es spielten: v.l.n.r. Amelie Ringmann, Aimee Jablonsky, Anna Zeiler, Ronja Schuldt, Franka-Luisa Joswig, Merle Mierzwa