Blau – Weiße Männerreserve gut beschäftigt und erfolgreich
Nach einer guten Halbserie finden sich die Blau – Weißen auf Platz zwei wieder
Am zweiten Heimspieltag der Saison kam der Bautzner LV Rot-Weiß 90 nach Hoyerswerda. Nach dem Auswärtssieg zuvor gegen den SV Gnaschwitz-Doberschau wollten die Männer der Volleyballfreunde unbedingt auch das Heimspiel gewinnen, um in der Tabelle weiter nach vorne zu rücken. Allerdings standen wieder nur sechs Spieler des Kaders zur Verfügung.
Im Startsechser fanden sich mit Christoph Kölling und Christian Wussow zwei Außenangreifer auf der Mittelblockerposition sowie Libero Torsten Schulz auf der Außenposition wieder. Entsprechend der ungewohnten Formation kamen die VF dann auch nur schleppend in die Partie und schon bei 5:10 musste die erste Auszeit genommen werden. Anschließend konnte der Rückstand durch eine Aufgabenserie von Kölling aufgeholt werden. Allerdings gelang es nicht, in Führung zu gehen und Bautzen blieb bis kurz vor Ende des ersten Satzes in Führung. Erst beim Spielstand von 22:23 konnten die Blau-Weißen in Führung gehen und diese dann auch bis zum ersten Satzgewinn nach 24 Minuten verteidigen.
Der zweite Durchgang begann dann aus Sicht der Gastgeber wesentlich besser und das Team konnte mit 6:2 und sogar 20:9 in Führung gehen. Doch dann ein plötzlicher Bruch im Spiel der Blau-Weißen, der den Gegner bis auf 21:19 heranbrachte. Am Ende war es Wussow mit einer Aufgabenserie, der den zweiten Satzgewinn nach 20 Minuten ermöglichte.
Nun wollten die Hoyerswerdaer natürlich auch den dritten Satz für sich entscheiden, doch wieder startete man mit Rückstand in den Satz. Einige unsichere Annahmen und viele Unstimmigkeiten in der Mannschaft machten einen geordneten Spielaufbau kaum möglich und Zuspieler Gregor Schillmann hatte es schwer, seine Angreifer in Szene zu setzen. Auch die von Kapitän Peter Hoffmann genommenen Auszeiten halfen nicht, um das Spiel zu beruhigen und so ging der dritte Durchgang dann auch an die Bautzener.
Vor dem vierten Abschnitt waren die Gastgeber dann gewarnt, den eigentlich sicheren 2:0 Satzvorsprung nicht leichtfertig zu verspielen. Gleich zu Beginn des Satzes gelang es den Volleyballfreunden, einen beruhigenden Vorsprung aufzubauen, ohne dabei spielerisch zu glänzen. Dabei profitierte man von ebenfalls vielen Fehlern der Gäste, denen auch die zwei genommenen Auszeiten nichts einbrachten. Als beim Spielstand von 24:9 aus Sicht der Gastgeber das Spiel schon gewonnen schien, gelang plötzlich kein Punkt mehr. Bautzen hatte nichts mehr zu verlieren und spielte sich noch auf 17 Punkte heran. Hoyerswerda schaffte es in dieser Phase nicht, einen der zahlreichen Angriffe von Tommy Hilse zu einem Punktgewinn zu verwerten. So war es dann auch ein Fehler der Gäste, der zum Punktgewinn führte, den Satz und somit das Spiel beendete.
Eine Woche später kam es in Görlitz zum ersten Aufeinandertreffen des CVJM Görlitz, der Überraschung dieser Halbserie und des Sachsenklassereserveteams der Volleyballfreunde. Beide Teams konnten mit einem Sieg ihre Spitzenpositionen in der Tabelle festigen und den momentan Führenden Großdubrau unter Druck setzen. Auf sieben einsatzfähige Spieler konnte Torsten Schulz bauen, darunter auch der nach langer Krankheit wieder genesene Jens Paulick. Eine große Überraschung gestaltete sich zu Beginn des Spieles. Die nervösen Gastgeber gestatteten den Zusestädtern Punkt um Punkt und offenbarten große Schwächen in der Annahme. Zwei Aufgabenserien von Peter Hoffmann mit sieben und Torsten Schulz mit 6 Aufgaben brachten die Gäste entscheidend in Front. So war es nicht verwunderlich, dass der erste Satz nach gerade einmal 18 Minuten über die Stationen 0:7 und 6:18 mit 13:25 an die Volleyballfreunde ging. Entsprechend still war es auch in der gut gefüllten Görlitzer Halle zu Beginn des zweiten Durchganges, denn wer dachte, die Gastgeber würden zurückschlagen, sah sich getäuscht. Die Spieler um Gästekapitän Hoffmann wirkten wacher und frischer, hatten einfach auch mehr Spaß am Spiel und brachten fast jeden Ball auf des Gegners Seite zurück. In dieser Phase konnte Zuspieler Schillmann auf alle seine Angreifer bauen, die Punkte gelange sowohl über die bekannt Starken Außenangreifer als auch des Öfteren über die beiden gut aufgelegten Mittelblocker. Und nach 21 Minuten gewannen die Elsterstädter auch den zweiten Durchgang mit 25:17. Bis Mitte des dritten Satzes sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, dann schlichen sich unerklärliche Fehler ins Gästespiel und die Görlitzer konnten sich mit 5 Punkten absetzen. In beiden genommenen Auszeiten sprach Torsten Schulz die Nachlässigkeiten seiner Spieler an, doch die Leichtigkeit der ersten beiden Sätze war plötzlich weg und mit 17:25 dann auch der Satz. Jetzt war jedem klar, dass diese Partie doch keine so einseitige Sache werden würde, wie nach den ersten beiden Sätzen noch gedacht. Der vierte Durchgang war komplett offen. Beide Teams schenkten sich nicht, allerdings fingen die Gäste an, sich zu sehr über einige Schiedsrichterentscheidungen aufzuregen, anstatt ihr eigenes Spiel durchzubringen, auch der Wechsel von Wussow zu Paulick auf der Mittelposition brachte nur einen kurzfristigen Erfolg, so dass nach 23 gespielten Minuten und einem 25:20 feststand, dass der Tie-Break die Entscheidung bringen musste. Und in diesem Entscheidungssatz war das Momentum der beiden vorangegangenen Durchgänge klar auf Seiten der Görlitzer. Zwar wurden die Seiten beim Stand von 8:6 für die Elsterstädter gewechselt (Aufgabenserie von Schulz), dann war aber die Luft raus. Punkt für Punkt zogen sich die Görlitzer zurück ins Spiel, bei den Volleyballfreunden brachte jetzt kein Angreifer mehr den Ball auf den gegnerischen Boden. Aus, Block und Schluss, so sah es nach insgesamt 99 Minuten aus, da der Tie-Break mit 15:12 an die Heimmannschaft ging. Der Stachel saß trotz des Punktgewinns bei den Blau-Weißen tief, denn nach den eindeutigen ersten beiden Sätzen gingen die Spielfreude und Einsatzbereitschaft verloren und so war es schlussendlich eine verdiente Niederlage, mit der die Schulzschützlinge wieder in die Heimat fahren mussten.
Zum Spitzenspieltag in der Ostsachsenklasse fanden sich am letzten Sonnabend die Vertretungen des gastgebenden JTVG Coblenz (4.), der SV 1896 Großdubrau (1.) und der Volleyballfreunde (3.) in Bautzen ein. Da hier die Vertretungen des Spitzenreiters, des Dritten und Vierten im direkten Duell aufeinandertrafen, ging es sowohl um die Herbstmeisterschaft als auch um eine gute Ausgangsposition für die im Januar startende Rückrunde. Und da im ersten Spiel der Gastgeber den Spitzenreiter aus Großdubrau mit 3:1 Sätzen bezwingen konnte, standen die Zeichen für die Spieler von Torsten Schulz gut, mit einem eigenen Sieg vor den beiden anderen Mannschaften in der Tabelle zu überwintern.
Zwar gingen die ersten beiden Punkte des Spiels an die Coblenzer, dann allerdings übernahmen die Zusestädter aber das Heft des Handelns. Nachdem Kölling vier Aufgaben in Folge durchbrachte, waren die Gastgeber auf einmal mit 3 Punkten im Rückstand. Mit guter Konzentration in der Annahme und sehr variablem Spiel über die Außen- und Mittelspieler hielten die Blau-Weißen ihren Vorsprung konstant und konnten diesen in der Endphase sogar noch auf 9 Punkte ausbauen. Nach 20 gespielten Minuten ging der erste Satz mit 25:19 an die Schulz-Schützlinge.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurden die Coblenzer stärker, die Volleyballfreunde hielten aber das Niveau hoch. Näher als zwei Punkte kamen die Gastgeber nicht heran, zu konzentriert gingen die Elsterstädter ans Werk, kein Ball wurde verloren gegeben und ein großes Plus in diesem Spiel war gegenüber vergangener Partien die diesmal großartige Blockarbeit, die die Mannschaft von Coblenztrainer Krause verzweifeln ließ. So endete auch der zweite Abschnitt mit einem Erfolg für Hoyerswerda (25:19).
Jetzt sollte der berühmte Sack zugemacht werden, um ein Dejavu zu vermeiden, denn bereits in der Vorwoche führte die Mannschaft in Görlitz klar mit 2:0, um sich dann doch mit 2:3 geschlagen zu geben. Doch genau dieses Spiel schien sich in den Köpfen der Volleyballfreunde breit gemacht zu haben, anders sind die 7 in Folge gewonnenen Aufgaben der Gastgeber nicht zu erklären. So machten sich kurzzeitig lange Gesichter auf Blau-Weißer Seite breit aber nicht zu lange. Nachdem Kapitän Hoffmann in seiner zweiten Auszeit (Stand 9:17) die richtigen Worte getroffen hatte, legten die Spieler ihre bis dato vorhandene Lethargie ab und kämpften sich Punkt um Punkt wieder an die Coblenzer heran. Es sollte zwar nicht für den Gewinn des Satzes reichen (19:25), aber es war ein Zeichen an den Gastgeber, dass dies nur ein Ausrutscher war.
Im vierten Durchgang sahen dann alle wieder das Bild aus den beiden ersten Sätzen. Nach einigem Abtasten übernahmen die Hoyerswerdaer die Initiative und gingen sicher in Führung. Schillmann konnte die Annahmen weiterhin sehr variabel über alle drei Angriffspositionen verwerten und seine Angriffsspieler dankten es ihm mit zum Teil sehenswerten Abschlüssen. Als nach 81 Minuten der letzte Ball von Hilse krachend auf Coblenzer Seite einschlug, standen Satz- (25:16) und Spielgewinn (3:1) fest und die Gäste konnten sich erfolgreich (mit dem zweiten Tabellenplatz) in die Winterpause verabschieden.
VFBW II spielte mit: Torsten Schulz, Jens Paulick, Gregor Schillmann, Peter Hoffmann, Christian Wussow, Christoph Kölling, Tommy Hilse, Lars Slawik, Jörg Peter