Aufopferungsvoll kämpfende Volleyballfreunde scheitern im Halbfinale des Sparkassencups Sachsen
Für die erste Herrenmannschaft der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda kam es am vergangenen Samstag zu einem langen und spannenden Pokaltag. Das Los bescherte der Mannschaft Heimrecht und dazu zwei schwere Gegner. Mit dem amtierenden Tabellenzweiten und Dritten der Sachsenliga kamen zwei absolute Topteams in die Zusestadt. Zu Gast waren der SV Bad Düben und der Dresdner SSV. Im Modus Jeder-gegen-Jeden sollte ein Finalist ermittelt werden.
Im ersten Spiel des Tages trafen zunächst beide Sachsenligisten aufeinander. Zu Beginn sahen die noch wenigen Zuschauer eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlern. Nach und nach entwickelte sich aber ein echtes Spitzenspiel mit dem besseren Ende für die Kurstädter. Diese gewannen knapp mit 3:2.
Im nächsten Spiel des Tages griff der Gastgeber ins Geschehen ein. Gegner war der Verlierer des ersten Spieles, der Dresdner SSV. Etwas für Verwirrung sorgte die Tatsache, dass die Elbestädter ohne Libero antraten und dieser auf der Außenangreiferposition begann. Die Halle, mittlerweile gut gefüllt, sorgte immer wieder für gute Stimmung. Zu Beginn gaben sich beide Mannschaften keine Blöße. Bis zum 9:8 für die Elsterstädter sah alles gut aus. Doch dann gab es wie in der vergangenen Saison zu häufig eine klassische Auszeit. Die Dresdner zogen bis auf 16:9 davon und verwalteten diesen Vorsprung. Satz eins ging mit 18:25 verloren. Im zweiten Durchgang begann der normalerweise als Zuspieler agierende Andrè Lemke auf der Mittelblockerposition für Sven Steinhäuser. Ähnlich wie im ersten Durchgang spielten beide Mannschaften bis zum 9:8 auf Augenhöhe, ehe der Sachsenligist aus Dresden immer einen Punkt mehr machte als der Gastgeber. Über die Stationen 11:15, 17:22 und 22:25 musste auch der zweite Abschnitt abgegeben werden. Ein Tatsache, die nicht unerheblich war. Sollte der Titelverteidiger aus Hoyerswerda mit 0:3 oder 1:3 verlieren wären sie schon vor dem letzten Spiel ausgeschieden. Die positive Tendenz aus Durchgang zwei setzte sich fort. Zwei Mannschaften auf absolut gleichem Niveau zeigten ein kämpferisch starkes Spiel. Bis zum Stand von 19:19 hatten die Zusestädter einen 1-2 Punkte Vorsprung. Doch die Elbestädter vermochten diesen immer wieder auszugleichen. Die entscheidende Phase des Spiels begann, als Steven Wildt zum Aufschlag ging. Mit einer Serie von 6 Punkten gewannen die Blau-Weißen nicht nur den dritten Abschnitt mit 25:19, sondern verhinderten das schnelle Pokalaus. Mit der Euphorie im Nacken sollte jetzt mehr möglich sein. Ein Fehlstart ließ die Zuschauer schnell verstummen. Mit 1:5 begann der vierte Durchgang äußerst schlecht. Beim Stand von 4:9 ging wiederum Wildt zum Aufschlag und läutete die Wende ein. Platzierte Aufschläge, starke Feldabwehr und souveräne Angriffe führten zur 10:9- Führung. Zwar konnten die Landeshauptstädter nochmals in Führung gehen, doch mit vier starken Sprungaufgaben sorgte der Kapitän Silvio Panoscha im Anschluss für eine knappe 16:15-Führung für die Gastgeber. Den Hausherren gelang im Anschluss dieses Minibreak zu verteidigen. Gute Annahmen von Libero Martin Kilz und dementsprechend sauber ausgespielten Angriffe zwangen die Dresdnern zu mehr Risiko. Als beim Stand von 23:21 für die Zusestädter der ersehnte 2-Punktevorsprung erkämpft wurde, war die Moral der „Hackboys“ gebrochen. Nach langen 25 Minuten gewannen die Volleyballfreunde Blau-Weiß mit 25:23. Der Hexenkessel, wie ihn einige Gäste auf ihren Internetseiten betitelten, kochte jetzt über. Im fünften Durchgang war der Kräfteverschleiß der Dresdner nach bereits 10 Sätzen deutlich sichtbar. Bis zum 7:6 hielten die Gäste mit, ehe die Gastgeber am Ende nicht unverdient mit 15:7 dieses Satz und das Spiel mit 3:2 gewannen. Das erste Ausrufezeichen der Gastgeber war gesetzt.
Im letzten Spiel des Tages kam es zu einem echten Endspiel für den Finaleinzug des Sachsenpokals. Den möglichen Einzug das dritte Mal in Folge zu schaffen war Ansporn genug. Sascha Rikic begann wie im ersten Spiel auf der Zuspielerposition und Lemke durfte weiterhin auf der Mitte ran. Angespornt von den Trommlern hielten die Gastgeber zunächst bis zum 7:7 mit, ehe die „Kurstädter“ ein erstes Signal setzten und sich mit 11:7 absetzen konnten. Zwar war es den Zusestädtern möglich, das Spiel offen zu gestalten, doch hatten sie im gesamten weitern Verlauf des ersten Durchganges nie den Hauch einer Chance diese 4 Punkte aufzuholen. Zu routiniert waren die Dübener. Nach 20 Minuten ging der erste Durchgang mit 20:25 an die Gäste aus Nordsachsen. Mit etwas Glück und Verwunderung begann der zweite Abschnitt. Aufgrund von Umstellungen bei den Blau-Weißen schrieb der Trainer eine falsche Nummer auf das Aufstellungsblatt. Bis auf eine Verwarnung wegen Spielverzögerung hatte dies keine weiteren Auswirkungen. Im Gegenteil. Schnelle Führung zum 6:3 und 9:5 puschte die Mannschaft nach vorne. Besonders Sebastian Ullmann und Stefan Rehberg stachen mit ihren platzierten und klugen Angriffen hervor. Nach 20 Minuten war der Satzausgleich mit 25:18 besiegelt. Der dritte Durchgang ging überraschend schnell. Über die Stationen 10:5 bzw. 14:8 nutzten die Volleyballfreunde ihre Chancen gnadenlos und gewannen diesen mit 25:16. Doch wer gedacht hätte, dass der Sachsenligist schon „tot“ sei, hatte sich ziemlich getäuscht. Wie Phönix aus der Asche konterten die Kurstädter im vierten Abschnitt. Gleich zu Beginn gingen sie mit 12:3 in Führung und zeigten, dass sie in diesem Jahr den Pokal in den Norden holen wollen. Beim Stand von 7:15 schien sich das Blatt nochmals zu wenden. Steinhäuser kam zwischendurch für Lemke und konnte 8 Aufschläge über das Netz bringen. 15:15 und der Hexenkessel brodelte. Immer wieder ermöglichten die Außenangreifer und Wildt im Block den Ausgleich. Doch eben der Spielertrainer selbst ermöglichte mit zwei vermeidbaren Fehlern die Wende und Düben nutzte seine Chance zum 25:19 Satzausgleich. Der 15. Satz des Tages sollte also die Entscheidung bringen.
In einer kämpferisch hochklassigen Partie war es den Gästen vergönnt, nach zwei kniffligen Entscheidungen mit 8:6 in Führung die Seiten zu wechseln. Beide Mannschaften spielten kräftetechnisch am Limit und nach jedem Punkt keuchten beide Seiten. Nach dem Ausgleich zum 10:10 gewannen die Kurstädter in dieser Phase den mit Abstand längsten Ballwechsel zum 11:10. Die Elsterstädter konnten einfach nicht mehr gegen halten. Beim Stand von 10:13 schritt der Kapitän nochmals zur Aufgabe und der Respekt auf Seiten der Nordsachsen war enorm. Mehr als zwölf Punkte sollten den Gastgebern nicht mehr gelingen. Nach 1 Stunde und 15 Minuten gewann der SV Bad Düben mit 3:2 und darf sich über den Finaleinzug freuen. Glückwunsch von Seiten der Gastgeber und ein großes Dankeschön an die Zuschauer, die diesen Pokaltag zu einem echten Erlebnis gemacht haben.
Für die Volleyballfreunde spielten: Rikic, Ullmann, Lemke, Panoscha, Rehberg, Wildt, Kilz und Steinhäuser
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Link: Spielbericht von Bad Düben HIER