Einen Favoriten geschlagen, den Anderen am Rande der Niederlage —>
Nanu, die zweite Vertretung der Volleyballfreunde Blau –Weiß spielt nach der Ersten ? So oder ähnlich dürften Einige gedacht haben, die eben diese Nachricht der Tagespresse entnommen haben … aber die Derby´s gegen Viktoria Räckelwitz und besonders das gegen Kaupa/Neuwiese machten es möglich, dass die Männer um Sven Steinhäuser der Sachsenklassereserve die attraktivere Anfangszeit überließen. Und mit der „Vorgabe“ der eigenen beiden Siege gegen Pirna und Zittau gab die Erste der Zweiten noch viel Schwung und eine Menge Zuschauer mit.
Und die Männer von Interimscoach Kai Schüler nahmen die Vorlage dankend auf. Von Beginn an setzten die Blau-Weißen die Gäste aus Räckelwitz ordentlich unter Druck, die ihrerseits ihr Spiel im ersten Durchgang nicht komplett entfalten konnten. Beim Stand von 16:10 für die Gastgeber musste Räckelwitz die erste Auszeit nehmen, beim 22:16 die zweite. Nun flatterten aber die Nerven auf Blau-Weißer Seite, die ihrerseits beide Auszeiten nehmen mussten, die zweite beim Stand von 24:23 war dann goldrichtig, denn der folgende Aufschlag der Gäste ging ins Netz … so was nennt man Trainerpunkt. Der in diesem Fall auch den Satzgewinn brachte. Ohne Spielerwechsel ging es für die Blau-Weißen in den zweiten Abschnitt und in diesem wurde es richtig spannend. Bis Satzmitte ging es hin und her, kein Team setzte sich entscheidend ab. Dann brachte Blau-Weiß Kapitän Peter Hoffmann eine Aufschlagserie mit insgesamt 5 Punkten ins Ziel. Eine Vorentscheidung ? Weit gefehlt … zwar erspielten sich die Gastgeber beim Stand von 24:22 zwei Satzbälle, aber die Viktoria-Spieler gaben nicht auf und glichen wieder aus. In der aufreibenden Schlussphase behielten die Heimspieler wiederum die Nerven und gewannen nach sehr langen 31 Minuten mit 29:27. Dies sollte auch der Knackpunkt für das gesamte Match sein, da sich die Männer um Viktoria-Kapitän Ludwig Eckert von diesem Rückschlag nicht mehr erholten. So geriet der dritte Abschnitt schon fast zu einem Schaulaufen, so konzentriert und auch erfolgreich gingen die Volleyballfreunde zu Werke. Dass der Gegner in der Phase das Seine dazu tat und viele Spielfehler fabrizierte, tat dem Enthusiasmus auf dem Feld und den Rängen in der Halle keinen Abbruch. Als das 25:15 für die Blau-Weißen unter den Augen der kompletten ersten Mannschaft feststand, brandete der Jubel auf, der diesjährige Bezirkspokalsieger war deutlich mit 3:0 geschlagen.
Dann also das „große“ Derby gegen die Sachsenklasseabsteiger und hoch favorisierten Spieler von Kaupa/Neuwiese. Wenn gegen 18 Uhr andere Spieltage beendet werden, startete hier das vermeintliche Topspiel des Tages. Und der Favorit wollte von Anfang an zeigen, warum nur der Wiederaufstieg das erklärte Ziel der Kaupesen ist. Schnell erspielten sich die Gäste einen Vorsprung, der bis auf acht Punkte anwuchs. Als sich auch noch die Knieverletzung von Marius Tietz auf Hoyerswerdaer Seite meldete, sollte der erste (!) Spielerwechsel des Spieltages (diesmal von Trainer Torsten Schulz beantragt) eine Wende bringen. Neuzugang Torsten Kleine kam auf’s Parkett und mit ihm auch wieder die Sicherheit und Lockerheit der ersten Partie. Punkt für Punkt zogen sich die Blau-Weißen wieder an Kaupa heran, glichen aus und zwangen Gästetrainer Martin Heinrich zu zwei schnell aufeinander folgenden Auszeiten. Doch das Momentum blieb auf Seiten der Volleyballfreunde, die sich den Durchgang mit 25:23 sicherten. Der zweite Abschnitt sah wütend angreifende, aber immer konzentriert wirkenden Gäste, die auf scheinbar jede blau-weiße Aktion eine Antwort, zumeist einen bärenstarken Block, parat hatten. Routiniert erspielte sich der Favorit einen kleinen 3-Punkte-Vorsprung und gab diesen bis Satzende nicht mehr her (25:21). In dieser Phase des Spiels kamen auch Jugendspieler Marcel Richter und der lange fehlende Christoph Kölling wieder zu Einsatzzeiten auf Seiten der Volleyballfreunde. Der Satzausgleich stellte alle Uhren wieder auf Null und jeder Spieler sowie die Zuschauer konnten die Spannung förmlich greifen. Durchgang Nummer drei war der beste, spannendste und wichtigste dieses Matches. Ein Spiel auf ordentlichem Niveau, geprägt von spektakulären Aktionen, aber auch einigen Leichtsinnsfehlern auf beiden Seiten. Dieses Mal sahen die Hausherren sich wieder lange im Vorteil, hatten beim Stand von 24:22 Satzball und konnten den berühmten Sack doch nicht zu machen, statt dessen sahen sie vier Punkte in Folge und den Satzgewinn mit 26:24 durch die Gäste um Kapitän Frank Nakonz.
Nun war die Luft bei den Volleyballfreunde augenscheinlich raus. Angepeitscht von den für die späte Uhrzeit immer nach zahlreichen Fans (mittlerweile war auch die Damenmannschaft der Blau-Weißen von ihrem siegreichen Auswärtsspiel zurück) kämpften die Gastgeber zwar weiter um jeden Ball – angeführt vom extrem agilen Tommy Hilse – konnten aber dem nun immer stärker werdenden Gegner nur noch bedingt Paroli bieten. Nach diesmal schnellen 20 Minuten konnten die Heimspieler nur noch den verdienten Sieg der „Kaupesen“ (25:16) neidlos anerkennen, waren aber stolz auf ihre Leistung in beiden Spielen und wurden auch so vom Publikum verabschiedet.
„Erfahrungsgemäß haben Spiele kurz vor Weihnachten immer etwas ihre eigenen Regeln. Oftmals ist die Luft etwas raus. Blau Weiß war heute ein wirklich starker Gegner, vor allem mit ihren Aufschlägen haben sie viel Druck gemacht. Wenn Blau-Weiß die Leistung von diesem Spieltag konservieren kann, werden sie noch einige Plätze in der Tabelle nach oben klettern. Wir gehen jetzt erst einmal in die Weihnachtszeit und genießen die Momentaufnahme der Herbstmeisterschaft“, ist die nüchterne Einschätzung des Kaupa – Coach Martin Heinrich.
Als Fazit des diesmal sehr langen Spieltages der beiden Herrenmannschaften von Blau-Weiß bleibt festzuhalten, dass dies eine tolle Werbung für den Volleyballsport in Hoyerswerda war und gern wiederholt werden sollte.
VFBW II: Peter Hoffmann/C, Gregor Schillmann, Tommy Hilse, Torsten Kleine, Jens Richter, Jens Paulick, Marcel Richter, Marius Tietz, Christoph Kölling, Steffen Dutschmann sowie die Trainer Kai Schüler und Torsten Schulz