Die vorletzte Auswärtsfahrt am vergangenen Samstag startete für die Blau-Weißen unter keinen günstigen Bedingungen. Die Hälfte des Teams fehlte aus verschiedenen Gründen und so machten sich gerade mal 8 Spieler, darunter mit Leonardo Richter einer aus dem Nachwuchs, auf den Weg in die Landeshauptstadt zum Post SV. Im ersten Spiel des Tages konnten sie beobachten, wie die Heimmannschaft gegen den direkten Konkurrenten um Platz 2, den VfL Pirna-Copitz, einen 3:1-Sieg einfuhr.
Nach der Pause ging es dann für die Blau-Weißen, deren Starting Six sich von allein aufstellte, aufs Parkett. André Lemke im Zuspiel, Markus Zillich und Tobias Bräuer auf der Mittelblockerposition, Kapitän Vincent Mittelstraß auf Diagonal und Eryk Czapka sowie Michael Rau auf Außen-Annahme waren die Männer, die es richten mussten.
Für die Volleyballfreunde begann das Spiel mit einigen Abstimmungsprobleme, die zu einem kleinen Rückstand führten. Gegen Mitte des Satzes wurde das Spiel sicherer, die Aktionen erfolgreicher. Der Rückstand wurde zwar verkürzt, konnte aber nie ganz aufgeholt werden. Gegen Ende des Satzes brachte eine weitere kleine Phase der Unsicherheit die Gäste wieder deutlicher in Rückstand. Am Ende mussten sie sich dennoch knapp mit 23:25 geschlagen geben.
Im zweiten Durchgang begannen die Volleyballfreunde personell unverändert, aber spielerisch stärker. Markus Zillich sorgte gleich zu Beginn mit einer Serie von Aufschlägen für einen deutlichen Vorsprung (9:2). Gleichzeitig stieg auch das Stimmungslevel auf dem Feld und die Hoyerswerdaer spielten aus einer stabilen Annahmereihe um Libero Gregor Schillmann heraus erfolgreiche Angriffe. Zwar ließ im letzten Satzdrittel die Konsequenz etwas nach, so dass Dresden näher kam, den Satz gaben die Blau-Weißen aber nicht mehr her. Am Ende stand ein 25:20 auf der Anzeigetafel.
Mit dem Schwung des zweiten Satzes ging es auch im Dritten weiter. Gute Annahme, variables Zuspiel, erfolgreiche Angriffe sowie aggressives Blockspiel brachten die Blau-Weißen von Beginn an in Front. Der Abstand wurde ständig ausgebaut und am Schluss freute sich das Team über ein deutliches 25:18. Somit fehlte nur noch ein Satzgewinn zum Sieg, der im vierten Durchgang eingefahren werden sollte, um sich die drei Punkte zu sichern. Allerdings war der Spielfluss etwas abhanden gekommen, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte, den Post langsam auf seine Seite zog. Dann sorgte eine Schrecksekunde für viel Aufregung: Eryk Czapka musste mit Krämpfen vom Feld. Da nur noch Leonardo Richter auf der Ersatzbank saß, musste der 15-Jährige ins kalte Wasser der Sachsenklasse springen. Diese Umstellung nutze der Gegner aus, indem er seine Aktionen über den Nachwuchsspieler forcierte. Ehe sich die Blau-Weißen etwas sammeln konnten, gingen einige Punkte an das Post-Team. Zwar kam Czapka einige Minuten später zurück aufs Feld, der Satz war allerdings nicht mehr zu drehen. Mit 25:18 holten sich die Hauptstädter den Durchgang.
Nun musste mal wieder der Tie-Break die Entscheidung bringen. Leider kamen nach wenigen gespielten Punkten bei Czapka die Krämpfe zurück und er musste beim Stand von 3:3 erneut ausgewechselt werden. Wieder musste Nachwuchsspieler Richter aushelfen. Das tat er zwar mutig, die Nervosität bei diesem ungeahnten Einsatz war ihm aber anzumerken. Doch keinen Vorwurf an den jungen Spieler, der mit seinem Einsatz dafür sorgte, dass das Spiel überhaupt weitergehen konnte! In der Folge kämpften die Blau-Weißen teilweise allerdings mehr mit sich, als mit dem Gegner, der nun die Unruhe auf Seiten der Blau-Weißen nutzen konnte. Letztlich brachten die Postler ihren Vorsprung über die Runden und gewannen den Entscheidungssatz mit 15:10.
Somit war für die Hoyerswerdaer das Spiel zwar verloren, aber durch den gewonnen Punkt und die vorangegangene Niederlage der Pirnaer steht der zweite Tabellenplatz am Saisonende schon vor dem letzten Spieltag fest – wenigstens ein kleiner Positivgedanke an diesem doch enttäuschend verlaufenen Spieltag.
VFBW spielte mit: Markus Zillich, André Lemke, Vincent Mittelstraß (C), Gregor Schillmann (L), Leonardo Richter, Tobias Bräuer, Michael Rau, Eryk Czapka