Eigentlich wollten die Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda den letzten Spieltag der Hinrunde als Chance nutzen, um die Negativserie vergessen zu machen. Doch gegen die Gegner aus Zschopau und Leipzig waren die Philipp-Schützlinge zwar auf Augenhöhe, konnten aber auch ihre eigenen Schwächen nicht verbergen und schenkten den Gegnern die wichtigen Punkte. Doch ganz so katastrophal, wie der nur ein einzig gewonnene Satz vorgibt, war es dann doch nicht.
Mit leicht veränderter Startaufstellung ging es in die erste Partie gegen den VC Zschopau II. Für den beruflich verhinderten Markus Zillich entschied sich Coach Alexander Philipp für Holger Brosche. In der Anfangsphase konnte sich keine Mannschaft richtig absetzen und das Zusammenspiel wirkte auf beiden Seiten noch recht ungelenk (7:6). Die Gäste aus dem Erzgebirge fanden schneller zu ihrem Spiel und stellten mit einer kleinen Serie die Zeichen auf Satzgewinn (12:8). Die Gastgeber kämpften um jeden Ball und konnten die Lücke auch fast wieder schließen (20:21), doch am Ende hatten die Zschopauer das glücklichere und auch bessere Händchen und entschieden diesen Durchgang nach 28 Minuten mit 25:23 für sich. Gleiches Bild war dann aus Hoyerswerdaer Sicht auch in Satz 2 zu sehen. Einem frühen Rückstand (4:7) liefen die Zusestädter lange hinterher. Es entwickelte sich ein enges und ausgeglichenes Spiel, doch den Vorsprung vermag der Blau-Weiß-Sechser nicht mehr aufzuholen. Mit 25:21 führten die Gäste nun nach diesmal 24 Spielminuten mit 2:0 nach Sätzen. Der Wille der Heimmannschaft war dennoch nicht gebrochen. Aus einer stabilen Annahme heraus und sehenswerten Angriffen durch Sven Besser und Silvio Panoscha erarbeiteten sich die Volleyballfreunde eine beruhigende 4-Punkte-Führung (9:5). Spektakuläre Abwehraktionen von Andre Lemke und schöne Angriffe von Holger Brosche ließen die zahlreichen Zuschauer teilweise erstaunen. Über die Stationen 13:8, 16:13 und 21:19 war der Satzgewinn in Sichtweite. Doch auch das sind die Blau-Weißen in dieser Saison leider des Öfteren. Verschlagene Aufschläge und individuelle Fehler in den wichtigen Phasen eines Satzes lassen den Gegner immer wieder zurückkehren. So auch in diesem Abschnitt. Die Zschopauer glichen erst beim 24:24 aus und wenige Minuten und einige unglückliche Aktionen der Zusestädter später gewannen die Gäste auch diesen Satz doch ziemlich glücklich (29:27) und somit das Spiel nach insgesamt 82 Minuten mit 3:0 Sätzen. Die erste Enttäuschung des Tages musste nun erst einmal verdaut werden und gegen den direkten Tabellennachbarn im zweiten Spiel des Tages musste unbedingt ein Erfolgserlebnis her.
Nun wieder mit Stamm-Mittelblocker Markus Zillich begann das Spiel aber gleich mit 0:3 nicht sehr gut für die Philipp-Schützlinge. Zuspieler Andre Lemke musste auf Grund schwacher Annahmeleistung etliche Bälle erlaufen und im Angriff fehlte die letzte Konsequenz. Zwar stabilisierten sich die Elsterstädter, doch bei eigenem Aufschlag wollten zu wenig Punkte gelingen. Dieser Durchgang ging mit 25:21 an den Gegner. Die Satzpause nutzte Coach Alexander Philipp, um seine Männer wieder aufzurichten und auch trotz der vierte verlorenen Sätze in Folge war nicht alles schlecht. Für den solide spielenden Tommy Hilse begann nun David Reining auf der Außenangreiferposition. Seine Körpergröße im Blockspiel sollte den gegnerischen Diagonalangreifer in Griff bekommen. Dies und viele andere Dinge machte die Heimmannschaft im zweiten Satz richtig. Eine Aufschlagserie von Sven Besser brachte eine schnelle 4:0-Führung und die nötige Sicherheit im Spiel. In der Folge spielten sich die Männer um Kapitän Steven Wildt in einen Rausch. Bei 13:3 (!) nahm der Gästecoach bereits seine zweite Auszeit. Diese Führung wurde in der Folge nicht mehr aus der Hand gegeben. Mit 25:20, am Ende doch noch knapper als gedacht, gewannen die Volleyballfreunde ihren ersten Durchgang und glichen nach langen 27 Minuten mit 1:1 aus. Der Glaube an einen positiven Ausgang war nun wieder da. Satz drei war bis zur Mitte ausgeglichen (10:8, 14:15), aber die Leipziger mit gefährlichen Aufschlägen erspielten sich eine vorentscheidende 20:15-Führung. Die Blau-Weißen kämpften zwar noch um jeden Ball und die Unterstützung der Heimfans erreichte ihren Höhepunkt, aber nach 23 Minuten musste dieser Satz mit 23:25 verloren gegeben werden. Wenigstens noch einen Punkt sammeln, hieß nun die Divise. Dazu musste der folgende Abschnitt gewonnen werden. Aber leider zeigte sich das gleiche Bild, wie in Durchgang 3. Nun auch mit körperlichen Schwächen lief der Heimsechser einem knappen Rückstand hinterher und nach insgesamt 99 Spielminuten war die zweite deutliche Niederlage des Tages besiegelt (23:25).
Mit nur einem Punkt aus 8 Spielen schließen die Volleyballfreunde Blau-Weiß die Hinrunde als 9. der Tabelle ab. Das rettende Ufer ist bereits 6 Punkte entfernt, und um doch noch die Klasse zu halten, muss eine deutliche Leistungssteigerung her, ein Silvio Panoscha mit vielen guten und vor allem konstanten Aktionen reicht da nicht aus ! Diese Steigerung ist gegen den nächsten Gegner am 09.12. nicht unbedingt zu erwarten (SV Bad Düben, 6 Siege aus 6 Spielen). Aber vielleicht schaffen die Philipp-Schützlinge ja gerade wegen der geringen Erwartung eine kleine Sensation. Aufgebeben haben sich die Blau-Weißen noch lange nicht und es sind noch genügend Punkte in der Saison zu vergeben.
VF BW speilten mit: Andre Lemke, Sascha Rikic, Steven Wildt, Markus Zillich, Holger Brosche, Sven Besser, Tommy Hilse, Silvio Panoscha, David Reining, Andreas Goering, Alexander Philipp