Gegen Räckelwitz chancenlos, gegen Görlitz mit etwas Glück noch zu 2 Punkten
Dass die neue Saison des Bezirksligateams der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda keine einfache werden würde, war vielen nicht erst seit dem Pokal -Aus in der Vorrunde klar. Mit Tommy Hilse wurde ein Leistungsträger der vergangenen Jahre an die erste Mannschaft (Sachsenklasse) abgegeben, hinzugekommen ist die Verletzung und das damit vor dem ersten Spiel feststehende Saisonende für Steffen Dutschmann und die Integration von drei Jugendspielern aus dem vereinseigenen Nachwuchs, die noch an das Niveau und die Intensität der Ostsachsenliga herangeführt werden müssen. Alles in allem keine rosigen Vorzeichen für den ersten (Heim-)Spieltag, bei dem der Vorjahreszweite des SV Viktoria Räckelwitz und die ebenso sehr erfahrene Mannschaft des VfB Görlitz zu Gast waren. Die Vorgabe von Coach Kai Schüler lautete daher recht nüchtern: “Punkten, egal wie!“.
Mit der momentan bestmöglichen Aufstellung begannen die Gastgeber um Kapitän Peter Hoffmann das erste Spiel gegen Räckelwitz. Bis zum Stand von 15:15 war beiden Mannschaften anzumerken, dass sie noch nicht allzu viel Wettkampfpraxis hatten. Viele Fehler auf beiden Seiten prägten das Bild. Dann gelang Milan Buder eine kleine Aufgabenserie zu Gunsten der Gäste, die sich ein 3-Punkte-Polster erarbeiten konnten. Kai Schüler nahm für die Volleyballfreunde eine taktisch kluge Auszeit und die Zusestädter konnten sich noch einmal berappeln und zum zwischenzeitlichen 24:24 ausgleichen. Doch genau dieses Spiel ging auch anders herum, eine Auszeit des Räckelwitzer Trainers und die Gastgeber waren um ihren Lauf gebracht und nach zwei Punkten in Folge stand der Satzgewinn für die Viktoria-Spieler fest. Die Blau-Weißen waren sich aber einig, dass es trotz des Satzverlustes ein ordentlicher Saisonbeginn war und darauf für die nächsten Durchgänge aufzubauen ist. Sie sollten nicht erhört werden. Denn bereits zu Beginn des zweiten Abschnittes setzten sich die Räckelwitzer mit drei Punkten ab und bekamen das Spiel immer besser in den Griff. Beim Stand von 7:14 aus Gastgebersicht musste Kai Schüler bereits seine zweite Auszeit im Satz nehmen, doch die gewünschte Wirkung blieb aus. Zu stark zeigten sich die Männer um Gästekapitän Ludwig Eckert und auch der erste Bezirksligaeinsatz von Ansgar Schillmann auf Seiten der Volleyballfreunde konnte keine Wende mehr bringen. Mit 25:15 ging auch der zweite Abschnitt an die „Viktorianer“. Satz drei war mehr oder weniger ein Spiegelbild des vorherigen, zu keinem Zeitpunkt konnten die Elsterstädter den Gästen wirklich gefährlich werden, dafür sahen die trotz des parallel stattfindenden Stadtfestes wieder zahlreich erschienenen Zuschauer zu viele „blau-weiße“ Fehler in Angriff und Abwehr. Größtes Manko waren nach Ansicht vieler Anwesender aber die Aufschläge, die in ihrer Harmlosigkeit eher an Einwürfe erinnerten. So stand nach schnellen 80 Minuten der nie gefährdete 3:0 Erfolg der Räckelwitzer fest (Satz 3: 25:14).
Eigentlich konnte es nur besser werden, doch als die Hoyerswerdaer das zweite Spiel gegen den VfB Görlitz begannen, trauten Einige ihren Augen nicht. Nach gerade einmal 17 Minuten war der erste Abschnitt auch schon wieder vorbei, denn im Eilzugtempo hatten die Neißestädter den Gastgeber förmlich überrollt (9:25). Und auch im Folgesatz, diesmal mit verbessert spielenden Volleyballfreunden, merkte man die Verunsicherung des Teams an allen Ecken und Enden. Einen 5-Punkte-Rückstand konnten Kapitän Peter Hoffmann und Ansgar Schillmann jeweils mit Aufgabenserien in einen 2-Punkte-Vorsprung drehen, aber dieser ging etwas später bereits wieder verloren. Zuspieler Gregor Schillmann bemühte sich, die nicht immer fehlerfreien Annahmen noch gut zu verwerten, blieb aber an diesem Tag auch etwas glücklos. Mit 18:25 ging auch der fünfte Satz in Folge an diesem Tag verloren und nun standen die Gastgeber sprichwörtlich mit dem Rücken zur Wand. Kai Schüler zog seine letzte Option und wechselte sich selbst für die Zuspielposition ein. Mit Wirkung, denn ab Mitte des Folgedurchgangs und nach starken sieben Aufgaben in Folge durch Christian Wussow übernahmen die Blau-Weißen jetzt endlich die Regie in eigener Halle. Die Annahmen kamen nun deutlich besser zum Netz, so dass Kai Schüler viel variantenreicher zuspielen konnte. Speziell Außenangreifer Torsten Kleine kam nun immer besser ins Spiel und narrte den Gästeblock ein ums andere Mal. Und so gingen Satz 3 und 4 mit jeweils 25:21 an die Volleyballfreunde und der Tie-Break musste über die Punktevergabe entscheiden. Und mit stark anfeuernden Zuschauern im Rücken spielten die Volleyballfreunde von Beginn des Entscheidungssatzes konsequent unter den Augen des sehr ruhig agierenden Schiedsrichters Marko Schmole, wechselten bei eigener Führung von 8:4 ein letztes Mal die Seiten und ließen die Görlitzer nicht mehr herankommen. Nach 2 Stunden stand der Satzgewinn mit 15:13, der Spielgewinn mit 3:2 und die ersten beiden eingefahrenen Punkte für die Hoyerswerdaer fest. Ein ordentlicher Beginn, ein langer Einbruch und ein kaum für möglich gehaltenes Comeback, so die Zusammenfassung des ersten Spieltages der Ostsachsenliga.
VFBW II spielte mit: Peter Hoffmann (K), Christian Wussow, Marcel Richter, Jens Richter, Jens Paulick, Torsten Kleine, Ansgar Schillmann, Gregor Schillmann und Coach Kai Schüler