U 16 – Mädchen ins kalte Wasser geworfen —>
Wer mit 3 fehlenden Stammspielerinnen zu den Bezirksmeisterschaften der U16-Mädels nach Zittau reist, der träumt nicht unbedingt vom Bezirksmeistertitel. So mussten die fehlenden Spielerinnen mit „Neulingen“ kompensiert werden. Anne Zeiler wurde ebenso ins kalte U16-Wasser geworfen wie Johanna Alte und Natalie Haschke. Anna – mit gerade einmal 10 Jahren und einem Jahr Volleyballpraxis avancierte sogar zur Stammkraft. Johanna und Natalie (beide 13 Jahre) schnüren erst seit gut 1 Monat die Volleyballschuhe in der Nachwuchsabteilung der Volleyballfreunde Blau-Weiß. Für beide war es das erste Volleyballturnier überhaupt – und dann gleich zu den Bezirksmeisterschaften – das Wasser war wirklich sehr kalt.
Um es vorweg zu nehmen – alle drei schwammen sich für ihre Verhältnisse wunderbar frei und haben ein tolles Turnier gespielt.
In der Vorrunde hatten es die Mädels um Kapitän Heidi Ladewig mit Rothenburg und Reichenbach zu tun. Die VFH-Mädels begannen furios und fegten Rothenburg im 1. Satz mit 25:12 vom Parket. Die beiden „Routiniers“ Heidi Ladewig als Außenangreiferin und Daniela Frenzel als Zuspielerin (beide am vorigen WE mit der U18 Bezirksmeister geworden) spielten sehenswerte Kombinationen und legten somit den Grundstein für das erfolgreiche Spiel. Im 2. Satz wurden die Rothenburger mutiger und spielten einen passablen Volleyball. Sichtlich beeindruckt von der frischen Art der Gegenwehr verloren die Hoyerswerdschen den Satz äußerst knapp mit 24:26. Im Tiebreak ließ man sich aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Celina Wünsch und Celine Stober puschten die Mannschaft mit ihrer Leistung ordentlich an, so dass sich auch die „Küken“ ein Herz fassten und mutiger spielten. Der Lohn war ein 15:10 im 3. Abschnitt und somit der Gewinn des 1. Spieles.
Im zweiten Spiel gegen Reichenbach schienen alle VFH-Mädels unterfordert. Der Gegner hatte dem druckvollen Spiel nichts entgegen zu setzen und verlor die beiden Sätze jeweils mit 25:7 und 25:21, wobei das Spiel im zweiten Satz sehr locker genommen wurde. Damit war der Staffelsieg perfekt.
In der anderen Vorrundenstaffel wurde Bautzen Zweiter, so dass im Überkreuzvergleich jetzt das Halbfinale gegen dieses Team anstand. Von den Kreismeisterschaften wusste man – Bautzen ist nicht zu unterschätzen – auch wenn die sich damals noch hinter den VFH-Mädels einordnen mussten. Die Bautzener können auf ein eingespieltes Team zurückgreifen und dies sollte sich bezahlt machen. Der 1. Satz ging recht deutlich mit 25:11 an die Bautzener Mädels. Wenig Bewegung, Abstimmunsgschwierigkeiten und fehlende Spielfreude prägten das Spiel der Blau – Weißen nun plötzlich. Den „kalten Wind“ des Trainers nach diesem Satz wollten die Spielerinnen nicht auf sich sitzen lassen. Wieder waren es Daniela Frenzel und Heide Ladewig, die die Kohlen aus der Asche holten. An beiden Mädels richteten sich auch die restlichen Spielerinnen auf, so dass dieser Satz klar mit 25:12 an die VFH ging. Tiebreak-Zeit – ums erneute Mal – der Einzug ins Finale stand zum Greifen nahe. Aber was jetzt kam, hatte mit Volleyball nichts zu tun. Aus unerklärlichen Gründen blamierten sich die Elsterstädter mit einem 2:15 in diesem Satz und die Köpfe hingen bis zum Boden.
Nach einer kleinen Stärkung zum 3. Advent mit einem Schokoweihnachstmann hoben sich die Köpfe allmählich und die Mädchen waren gewillt, jetzt wenigstens die Bronzemedaille mit nach Hoyerswerda zu nehmen. Der Gegner war ein Bekannter aus der Vorrunde – die Mädels aus Rothenburg, die ihr Halbfinale gegen Weißwasser verloren hatten.
War es der Schokoweihnachtsmann, der noch schwer im Magen lag oder war die Halbfinalniederlage noch nicht ganz verarbeitet – der 1. Satz wurde mit 16:25 an Rothenburg nahezu verschenkt. Im 2. Abschnitt besannen sich alle Mädels wieder auf ihre Stärken und begeisterten den Trainer mit einem erfrischenden Volleyball. Vor allem die Neulinge Natalie und Anna ackerten um jeden Ball – mit 25:22 war der Satzgewinn eingetütet. Erneuter Tiebreak – der dritte im vierten Spiel des heutigen Tages. Dieser Satz zum Ende des Turniers sollte an Spannung und Leidenszeit noch einmal alles bündeln, was an Berg- und Talfahrt in den Spielen der VFH zu sehen war. Die Mädels der Volleyballfreunde begannen wie die Feuerwehr – bei 8:2 wurden die Seiten gewechselt. Was ein Seitenwechsel jedoch bewirken kann, spricht wohl seine eigene Sprache. Über die Stationen 8:2 und 11:8 kamen die Rothenburger bis auf 14:14 an die VFH ran. Die schon sicher geglaubte Bronzemedaille, schien wie nichts aus den Händen zu gleiten. Zwei Auszeiten während der Aufholphase der Rothenburger – bei denen sich die Spielerinnen noch einmal selber puschten, halfen aber auch nichts mehr. Mit einem nahezu tragischen Ende von 14:16 ging der letzte Satz des Tages verloren und der undankbare 4. Platz war das Endergebnis.
„Diesen Ausgang haben sich die Mädels nicht verdient. Auch gerade, wenn man auf das Ergebnis des Finales sieht, in dem Bautzen die Mädels aus Weißwasser glatt mit 2:0 abservierte. Dennoch war der Tag ein tolles Ereignis, wenn man auf sich die Antritts-Voraussetzungen vor Augen führt. Ein Kompliment geht an alle „großen Spielerinnen“ – sie haben die 3 Nesthäkchen sehr gut ins Spiel integriert und ihnen wertvolle Tipps mit auf den zukünftigen U16-Weg gegeben“, schätzte ein letztendlich zufriedener Übungsleiter Hagen Schmaler ein.
Die Ergebnisse:
Gruppe I:
1) VFH-Rothenburg: 2:1
2) VFH-Reichenbach: 2:0
3) Rothenburg-Reichenbach: 2:0
1. VFH
2. Rothenburg
3. Reichenbach
Gruppe II:
1) Weißwasser-Bautzen: 2:1
2) Weißwasser-Zittau: 2:0
3) Bautzen-Zittau: 2:0
1. Weißwasser
2. Bautzen
3. Zittau
1. Halbfinale: VFH-Bautzen: 1:2
2. Halbfinale: Weißwasser-Rothenburg: 2:0
Spiel um Platz 5: Zittau-Reichenbach: 2:0
Spiel um Platz 3: VFH-Rothenburg: 1:2
Spiel um Platz 1: Weißwasser-Bautzen: 0:2
Auf dem Bild v.l.n.r. stehend: Hagen Schmaler, Celina Wünsch, Anna Zeiler, Natalie Haschke, Celine Stober, Heidi Ladewig
sitzend: Johanna Alte, Daniela Frenzel