Am vergangenen Samstag gastierten die Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda in der Sachsenklasse Ost beim SV Motor Mickten II in der Landeshauptstadt. Der Tabellenfünfte aus Dresden war gegen den Spitzenreiter äußerst motiviert und hoffte auf einen Überraschungserfolg. Die Gäste aus Ostsachsen mussten dabei auf mehrere wichtige Spieler verzichten, unter anderem fehlten die zuletzt stark aufspielenden Tommy Hilse, Dennis Schulze und Markus Zillich. Die dadurch entstandene Lücke im Mittelblock musste Spielertrainer Alexander Philipp füllen. Für die wichtige Außenangriffsposition empfahl sich Nachwuchsspieler Ben Weber durch gute Trainingsleistungen.
Im ersten Durchgang konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen und durch eine sehr hohe Eigenfehlerquote kamen die Volleyballfreunde um Kapitän Mittelstraß nie so richtig ins Rollen. Der Gegner konnte zwar spielerisch auch nicht wirklich überzeugen, zeigte aber in den ersten 24 Minuten den größeren Willen und erspielte sich die wichtigen Punkte. Relativ unspektakulär ging dieser Satz mit 20:25 an die Dresdener.
So ganz wollte der Knoten auch im zweiten Abschnitt nicht platzen. Etliche Aufschlag- und Angriffsfehler bescherten den Zuschauern ein ähnlich zähes Spiel wir in Satz 1 (8:8, 11:13). Wieder schien Mickten die bessere Einstellung an den Tag zu legen und Gästetrainer Alexander Philipp musste bei 15:18 eine Auszeit nehmen, um nicht unerwartet mit 0:2 Sätzen in Rückstand zu geraten. Zwei Umstellungen sollten das Spiel in die richtige Richtung drehen. Trotz Trainingsrückstand durfte sich Michael Rau im Außenangriff beweisen & Libero Gregor Schillmann entlastete die beiden Außenangreifer in der Annahme. Nun war eine deutlich positivere Energie im Team aus der Elsterstadt. Zwar geriet die Mannschaft noch mit 19:20 und 20:23 in Rückstand, aber die nun gefährlicheren Aufschläge von Till Fischer und Michael Rau ließen keinen geordneten Angriffe des Gastgebers mehr zu. Dank einer herausragenden Teamleistung und fehlerlosem Angriffsspiel der Mitelblocker Bräuer/Philipp gewannen die Hoyerswerdaer verdient diesen Durchgang (26:24) und glichen nach Sätzen aus.
Der dritte Spielabschnitt entschied sich zur Satzmitte (10:11). Eine Aufschlagserie von Vincent Mittelstraß brachte den Favoriten in Front (13:11) und Till Fischer – ebenfalls im Aufschlag – stellte wenige Minuten später die Anzeigetafel auf eine beruhigenden 13:18-Führung. Diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen und bejubelten die Satzführung nach 23 Minuten.
Nun war (augenscheinlich) die Hoffnung auf eine Überraschung beim Gastgeber verflogen und dank stabiler Annahme konnte Zuspieler Andre Lemke wie gewohnt alle seine Angreifer passsicher in Szene setzen. Er war es auch, der mit einer weiteren Aufschlagserie (12:10 auf 20:10) die gewünschten drei Punkte ermöglichte (25:16).
Im Anschluss resümierte der Trainer aus Hoyerswerda: „Wir haben zu Beginn extrem viele Eigenfehler produziert und waren einfach zu ungenau im Spielaufbau. Kommt dann auch noch eine emotionslose Mentalität dazu, wird es schwer Spiele zu gewinnen. Erst zur Mitte des zweiten Satzes konnten meine Jungs die Erwartungen erfüllen. Dann ist es mir eine Freude, den Männern zuzusehen. Legen wir immer diese Tugenden an den Tag, können wir unser Saisonziel (Platz 1-3) erreichen. In zwei Wochen wird es spannend werden, wenn wir auf den Tabellenzweiten aus Pirna treffen. Ich erwarte ein hart umkämpftes und niveauvolles Spiel.“
Die Tabellenspitze der Landesklasse rückt nach diesem Spieltag enger zusammen. Gleich vier Teams setzen sich ein wenig ab. VfBW Hoyerswerda (15 Punkte), VfL Pirna-Copitz 07 (14), Post SV Dresden (14) und SV Laußnitz (12) können sich berechtigte Hoffnung auf die Vorrundenmeisterschaft machen.
VfBW spielte mit: Lemke, Mittelstraß, Fischer, Baumgart, Vetter, Weber, Schillmann, Bräuer, Rau, Philipp.