Ob eine Mannschaft auch ein Team ist, zeigt sich vor allem in weniger rosigen Zeiten. So auch geschehen am vergangenen Sonnabend, als die in dieser Saison sportlich und personell mit dem Rücken zur Wand stehenden 2. Vertretung der Volleyballfreunde Blau-Weiß Hoyerswerda zum letzten Heimspieltag in der Ostsachenliga antraten.
Gegen die dritt- bzw. viertplatzierten Vertretungen des OSC Löbau und des TSV Kunnersdorf fehlten neben den Langzeitverletzten nun ausgerechnet noch Coach Kai Schüler und Torsten Kleine. Immerhin konnte sich Steffen Dutschmann für den Notfall in Spielkleidung auf die Bank setzen und übernahm dazu noch die Trainerfunktion.
Die als Außenseiter agierenden Gastgeber begannen gegen den OSC Löbau sprichwörtliche wie die Feuerwehr. Nach gerade einmal 20 gespielten Minuten hatten die Zusestädter äußerst verschlafen wirkende Gäste mit 25:9 regelrecht vorgeführt. Es zeigte sich aber schnell, dass die Anlaufschwierigkeiten der Gäste nicht von langer Dauer sein würden. Schnell konnten sich die Löbauer im zweiten Abschnitt mit vier Punkten absetzen und diesen Vorsprung mit fortlaufender Dauer immer weiter vergrößern. Am Ende hieß es 25:18 aus Gästesicht. Satz drei Stand dann wieder im Zeichen der Volleyballfreunde. Marcel Richter mit 5 starken Aufschlägen in Folge, ein bärenstarker Jens Paulick im Mittelblock sowie Silvio Panoscha als Antreiber in Abwehr und Angriff bildeten die Achse, mit der die Blau-Weißen nach fast 30 Minuten den Löbauern ( zumindest für diesen Abschnitt ) mit 25:23 den Zahn zogen. Der erste Punkt war somit eingefahren, lähmte aber den Spielfluss der Gastgeber in der Folge. Zwar konnten die Volleyballfreunde im vierten Durchgang das Spiel lange offen halten, mussten aber zum Schluss durch einige Unkonzentriertheiten auf und neben dem Feld mit 20:25 den Kürzeren ziehen. Der Tie-Break geriet dann leider zum Debakel. Kein Punkt bis zum obligatorischen Seitenwechsel und nur drei bis zum Spielende sprachen ein deutliches Bild beim 3:15 – Satz- bzw. 2:3 – Spielverlust.
In der Spielpause sah man den Spieler dann aber an, dass sie den erkämpften Punkt eher als gutes Omen und Motivation für das Spiel gegen den TSV Kunnersdorf ansahen. Eine kurze Schrecksekunde mussten die Gastgeber noch überstehen, da der sehr ordentlich spielende Ansgar Schillmann vor Spielbeginn noch von der medizinischen Abteilung behandelt werden musste, aber weiterspielen konnte. Auf Augenhöhe begegneten sich beide Teams zu Beginn, lange konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Gegen Ende zeigten sich aber die Volleyballfreunde als willensstärker und konnten sich den Satz mit 25:21 sichern. Der Folgeabschnitt startete alles andere als gut für die Zusestädter, bei den Spielständen von 0:4 bzw. 4:10 aus Hoyerswerdaer Sicht musste Steffen Dutschmann bereits beide Auszeiten nehmen. Und unter der Führung von Silvio Panoscha kamen die Gastgeber wieder ins Spiel zurück. Speziell seine druckvollen Aufschläge, aber auch die der anderen Blau-Weißen, waren das Rezept, das den Spielfluss der Kunnersdorfer immer wieder durcheinander brachte. Mit David Dobschütz für Ansgar Schillmann brachten die Volleyballfreunde noch einen frischen Spieler, der wie alle auch seinen Anteil daran hatte, dass der zwischenzeitliche 6-Punkte-Rückstand aufgeholt und in einen 26:24 Satzgewinn umgewandelt wurde. Im dritten Satz dann ein sehr ausgeglichenes Bild. Beide Teams fighteten, zwei Aufschlagserien der Blau-Weißen ( Marcel Richter und Peter Hoffmann ) konterten die Gäste ihrerseits und das Spiel wogte auf gutem Niveau hin und her. Wieder war es dann Silvio Panoscha, dessen Sprungaufschläge einen 3 – Punkte – Vorsprung herausholten und auf Seiten der Kunnersdorfer machte dies deren Kapitän André Werner genauso gut und konnte sich sogar einen Satzball erspielen ( 24:22 ). Doch an diesem Tag wollten die Volleyballfreunde den Sieg mehr, sie gaben keinen Punkt mehr ab und es war Jens Paulick überlassen, mit einem Block den Satz mit 26:24 einzutüten und damit auch das Spiel mit 3:0. Trotzdem müssen für den Klassenerhalt am letzten Spieltag in Bautzen mindesten 2 Punkte, besser drei, her, falls Mittelherwigsdorf und Boxberg in der kommenden Woche gewinnen sollten.
VFBW II: David Dobschütz, Ansgar und Gregor Schillmann, Peter Hoffmann, Jens Richter, Jens Paulick, Silvio Panoscha und Coach Steffen Dutschmann